Parallelität ist im Jahr 2018 kein neues wissenschaftliches Konzept mehr, aber es schlägt jetzt mit allen Konsequenzen in allen Bereichen der IT auf. Während uns die Werbung erzählt, dass wir mit mehr Cores noch schneller surfen und spielen können, erreicht uns die Meldung, dass jemand in der Fülle der Cores den Überblick über die Architektur verloren hat, und dass alle unsere Systeme unsicher geworden sind. Hektisch wird jetzt nachgebessert, wo vorgedacht hätte werden müssen.
Der Vorfall war zu erwarten. Parallelität wird als Methode gesehen, um in der IT weiterhin das Prinzip der Quantität hoch zu halten. Es geht theoretisch noch schneller und es geht theoretisch noch größer, wenn es sich parallelisieren lässt. So führt Parallelität aber in die Sackgasse. Richtig verstanden dagegen kann Parallelität helfen, die Qualität der IT zu verbessern.
Der Vortrag soll Grenzen und Möglichkeiten der Parallelität in IT-Systemen aufzeigen und zu einem Umdenken in Richtung Qualität anregen.
// Prof. Dr.-Ing. Michael Resch
ist seit 2003 Direktor des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS) und damit der "Herr" über eines der schnellsten zivilen Rechensysteme Europas, den Supercomputer "Hazel Hen". Zudem leitet er das Institut für Höchstleistungsrechnen. Geboren 1964 in Graz, Österreich, studierte er Technische Mathematik an der Technischen Universität Graz. Nach einer Tätigkeit bei der Joanneum Research Forschungsgesellschaft in Graz arbeitete er bis zum Jahre 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie als Abteilungs- und Bereichsleiter am Rechenzentrum der Universität Stuttgart beziehungsweise am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart. 2002 war er Assistenzprofessor an der University of Houston, Texas, USA. Prof. Resch hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Award for High Performance Distributed Computing der National Science Foundation, den HPC Challenge Award sowie den Microsoft Early Contributor Award. Darüber hinaus verlieh man ihm die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Donezk, Ukraine, sowie der Russischen Akademie der Wissenschaften.